Interdit aux chiens et aux Italiens

Alain Ughetto, Frankreich, Italien, Schweiz, 2023o

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Bei Bergbauern im Piemont von 1900: Die Lebensumstände sind hart und die Familie Ughetto träumt von einem neuen Anfang im Ausland. Es heisst, dass der junge Luigi Ughetto eines Tages den grossen Schritt machte, nachdem er zwei Kriege überstanden hatte. Er begann auf gefährlichen Gebirgs-Baustellen in Frankreich zu arbeiten und veränderte das Schicksal der Familie damit für immer. In der Gegenwart blickt sein Enkel Alain in einem liebevollen Dialog mit seiner Grossmutter auf diese Zeit zurück und lässt die Welt von gestern als Puppentrickfilm auferstehen.

Nur alte Leute wissen heute noch aus eigener Anschauung um die Strapazen und Entbehrungen eines Arbeiterlebens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Harte und gefährliche körperliche Arbeiten prägte den Alltag, Hunger und Kälte den Winter, Kriege und Krankheiten dezimierten Familien und Freundeskreise, Kirche und die Gemeinschaft waren tyrannische Trostspender, die Faschisten eine grenzübergreifende Landplage. Von all diesen Dingen erzählt der französische Animationsfilm-Regisseur Alain Ughetto in Interdit aux chiens et aux italiens am Beispiel seiner italienischen Grosseltern, die im Piemont bauerten, am Simplontunnel und an französischen Staumauern arbeiteten und es schliesslich zu einem Häuschen in der Provence brachten, das im Zweiten Weltkrieg zerbombt wurde. Ughetto lässt dabei die längst verstorbene Nonna als Erzählerin agieren und inszeniert ihre Erinnerungen als Puppentrickfilm nach. Das klingt nach Kindlichkeit, gar verdächtig nach Kitsch – und ist schlicht grosse Klasse. Spielerisch leicht flicht der Regisseur Realfilmaufnahmen in die Animation ein, in denen man ihn an seinem Film arbeiten sieht und mit der verpuppten Grossmutter diskutieren hört. Die Trickfilmstilisierung macht die Härte der Geschehnisse familientauglich, ohne sie zu beschönigen, und Ughettos Sinn für feine szenische Pointen schafft einen humorvollen, warmherzigen Grundton, den ein melodiöser Soundtrack rundet. Die Preise, die der Film gewann, können wir hier nicht alle aufzählen. Sagen wir es so: Wer den Schweizer Trickfilmschlager Ma vie de courgette mochte, wird Interdit aux chiens et aux italiens lieben.

Andreas Furler

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Filmdateno

Synchrontitel
No Dogs or Italians Allowed EN
Genre
Animation
Länge
70 Min.
Originalsprachen
Französisch, Italienisch
Bewertungen
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ØIhre Bewertung7.3/10
IMDB-User:
7.3 (1751)
Cinefile-User:
< 10 Stimmen
KritikerInnen:
< 3 Stimmen q

Cast & Crewo

Ariane Ascaride
Alain UghettoRegie
Alexis GalmotDrehbuch
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